Pferde. Das sind die Tiere, um die es hier in meinem Blog in erster Linie gehen wird. Oft sprich man ja vom Pferdvirus, mit dem sich viele Mädchen infizieren und ihre Leidenschaft für diese Tiere entdecken. Ich habe Pferde schon immer geliebt und Pferd spielen war, neben dem fliegen lernen :`D , eine meiner Haupbeschäftigungen in meiner Kindheit. Und auch wenn ich irgendwo ein Pferd sah war das erste, was ich dann sagte: "Pfeeerrddeeee!!! Guck mal Papa da sind Pferde, können wir dahin? Darf ich das füttern?" Natürlich war ich zu der Zeit schon fest davon überzeugt, dass ich reiten und mit Pferden umgehen kann, obwohl ich nichtmals Reitstunden nahm. Jedes Weihnachten wünschte ich mir aufs neue ein Pony und baute aus irgendwelchem Schrott seltsame Dinge im Garten, in denen dann mein Pony wohnen sollte. Klingt alles sehr absurd und so als hätte ich nicht ganz begriffen, dass Pferde nicht so leben können wie Menschen, oder wie es uns gerade passt. Mittlerweile weiß ich natürlich, dass Pferde, so wie man es sagt, "artgerecht" gehalten und behandelt werden müssen. Doch was ist nun "artgerecht"?
Pferde leben normalerweise in endloser Wildnis, können tun und lassen was sie wollen und sind glücklich damit. Nun kommt der Mensch und will es in seine Welt holen. Es gibt Menschen, die lehnen dies von grundauf ab und sagen, dass Pferde dort bleiben sollten wo sie hingehören. Ich gehöre absolut nicht zu diesen Menschen! Aber trotzdem haben wir auch bei der artgerechten Haltung sehr eigensinnige Votrstellungen, die es gilt zu hinterfragen.
Als erstes kommt einem da natürlich die Boxenhaltung in den Sinn. Sie ist wohl das unartgerechteste, was es gibt, doch für uns scheint so eine Box oft gar nicht so schlimm zu sein. Vermutlich liegt das daran, dass die meisten Boxen für uns so groß, wie ein normaler Raum erscheinen und wir uns gar nicht darein versetzen, dass es für das Pferd viel enger ist. Außerdem bedenken wir nicht, dass das Pferd den ganzen Tag durch Gitterstäbe schaut und nix anderes zu tun hat, als Heu zu fressen und zu trinken. Es kann seinen Bedürfnissen, wie Sozialkontakt und Bewegung so nicht nachgehen.
Mit diesen Aspekten will ich nicht sagen, dass jegliche Art von Boxenhaltung schlecht ist. Ich will nur sagen, dass das Aspekte sind, die man alle beachten sollte. Schließlich sollte man diese Nachteile irgendwie ausgleichen, zumindest in einem Maß, dass das Pferd damit zufrieden ist. Für die meisten Pferde ist der tägliche Gang auf die Koppel zum Glück neben der Box Alltag. Dort kann das Pferd dann sozialen Kontakt haben und sich bewegen. Natürlich kommt nun wieder die Diskussion, wie lange dieser Koppelgang sein sollte. Und das ist der springende Punkt! Ich denke hier gibt es kein Mindestmaß oder eine Formel oder dergleichen. Hier kann nur das Pferd bestimmen, mit wie viel Koppelgang es zufrieden ist. Es gibt Pferde, die nach zwei Stunden am Tor stehen und rein wollen. Wenn der Besitzer sein Pferd aus diesem Grund nur zwei Stunden am Tag auf die Koppel stellt und es damit wirklich ZUFRIEDEN ist, sollte man das nicht verurteilen, nur weil den meisten Pferden zwei, drei Stunden Koppel zu wenig wären.
Natürlich gibt es auch Pferde, die das totale Gegenteil sind. Ich habe mal ein Pferd erlebt, vor dem man fast Todesangst hatte, wenn man nur an der Box vorbei gelaufen ist. Sobald sie jedoch auf dem Paddock stand war sie hochzufrieden und das liebste Pferd der Welt. Dass die Zeit in der Box bei solchen Pferden so gering, wie möglich gehalten werden sollte, oder ganz vermieden werden sollte, ist für mich selbstverständlich! Donau war da ähnlich und genau deswegen steht sie nun schon lange in Offenstallhaltung und wird wohl auch nie wieder in eine Box verbannt werden. Ein weiterer Aspekt bei der Haltung sind natürlich auch körperliche Vorrausetzungen. Pferde, denen schnell kalt ist und die schnell dünn werden, werden nicht zufrieden sein, wenn sie Tag und Nacht draußen stehen, sondern sich wohl manchmal eher über den warmen Stall freuen.
Und nun kommen wir zum Thema Decke: Wenn die einen sagen: "Oh Gott das arme Pferde steht da ohne Decke in der Kälte", sagen die anderen ganz stumpf "Das ist Natur". Aber kann man das mit so einfachen Sätzen begründen? Ich denke da muss mehr bedacht werden. Der "Naturreiter" schadet seinem Pferd genauso, wenn er mit fünf Zentimeter langem Winterfell durchs Gelände prescht und das Pferd sich dabei klitschnass schwitzt, wie derjenige, sein Pferd vielleicht ein bisschen zu sehr verhätschelt und dadurch durch das zu frühe Eindecken den Stoffwechsel und den Kreislauf seines Pferdes aus dem Gleichgewicht bringt.
Was ich mit all dem sagen will: Wenn wir das Wildtier Pferd in unsere Welt holen, lebt es definitiv nicht mehr natürlich. Also können wir es auch nicht in manchen Bereichen in ihrer Natur lassen wollen (Beispiel Decke), aber im gleichen Atemzug wieder etwas unnatürliches mit ihm anstellen, wie zum Beispiel das Reiten. Schließlich ist dies langanhaltende starke Belastung in der Natur ebenso wenig üblich, wie das zusätzliche Gewicht durch den Reiter. Jedoch sollten wir dem Pferd trotzdem ein Stück seiner Natur lassen, also gucken, wie viel Natur sich mit der Haustierhaltung des Pferdes vereinen lässt und ich denke dabei ist folgende Farge das Wichtigste: Ist das Pferd zufrieden und glücklich mit dem, was wir ihm bieten? Schließlich sehen die meisten Reiter ihr Pferd als Freund, oft sogar als besten Freund, also sollten wir mit ihm auch umgehen, wie mit einem besten Freund, auch wenn wir die Macht und die Möglichkeit haben ihm alles aufzuzwängen, was uns gefällt.
Ich hoffe das hat zum einen dazu angeregt, sich selbst zu hinterfragen, aber auch anderen gegenüber etwas toleranter zu sein und nicht zu urteilen ohne zu wissen. :)
Eure Alina
Pferde leben normalerweise in endloser Wildnis, können tun und lassen was sie wollen und sind glücklich damit. Nun kommt der Mensch und will es in seine Welt holen. Es gibt Menschen, die lehnen dies von grundauf ab und sagen, dass Pferde dort bleiben sollten wo sie hingehören. Ich gehöre absolut nicht zu diesen Menschen! Aber trotzdem haben wir auch bei der artgerechten Haltung sehr eigensinnige Votrstellungen, die es gilt zu hinterfragen.
Als erstes kommt einem da natürlich die Boxenhaltung in den Sinn. Sie ist wohl das unartgerechteste, was es gibt, doch für uns scheint so eine Box oft gar nicht so schlimm zu sein. Vermutlich liegt das daran, dass die meisten Boxen für uns so groß, wie ein normaler Raum erscheinen und wir uns gar nicht darein versetzen, dass es für das Pferd viel enger ist. Außerdem bedenken wir nicht, dass das Pferd den ganzen Tag durch Gitterstäbe schaut und nix anderes zu tun hat, als Heu zu fressen und zu trinken. Es kann seinen Bedürfnissen, wie Sozialkontakt und Bewegung so nicht nachgehen.
Mit diesen Aspekten will ich nicht sagen, dass jegliche Art von Boxenhaltung schlecht ist. Ich will nur sagen, dass das Aspekte sind, die man alle beachten sollte. Schließlich sollte man diese Nachteile irgendwie ausgleichen, zumindest in einem Maß, dass das Pferd damit zufrieden ist. Für die meisten Pferde ist der tägliche Gang auf die Koppel zum Glück neben der Box Alltag. Dort kann das Pferd dann sozialen Kontakt haben und sich bewegen. Natürlich kommt nun wieder die Diskussion, wie lange dieser Koppelgang sein sollte. Und das ist der springende Punkt! Ich denke hier gibt es kein Mindestmaß oder eine Formel oder dergleichen. Hier kann nur das Pferd bestimmen, mit wie viel Koppelgang es zufrieden ist. Es gibt Pferde, die nach zwei Stunden am Tor stehen und rein wollen. Wenn der Besitzer sein Pferd aus diesem Grund nur zwei Stunden am Tag auf die Koppel stellt und es damit wirklich ZUFRIEDEN ist, sollte man das nicht verurteilen, nur weil den meisten Pferden zwei, drei Stunden Koppel zu wenig wären.
Natürlich gibt es auch Pferde, die das totale Gegenteil sind. Ich habe mal ein Pferd erlebt, vor dem man fast Todesangst hatte, wenn man nur an der Box vorbei gelaufen ist. Sobald sie jedoch auf dem Paddock stand war sie hochzufrieden und das liebste Pferd der Welt. Dass die Zeit in der Box bei solchen Pferden so gering, wie möglich gehalten werden sollte, oder ganz vermieden werden sollte, ist für mich selbstverständlich! Donau war da ähnlich und genau deswegen steht sie nun schon lange in Offenstallhaltung und wird wohl auch nie wieder in eine Box verbannt werden. Ein weiterer Aspekt bei der Haltung sind natürlich auch körperliche Vorrausetzungen. Pferde, denen schnell kalt ist und die schnell dünn werden, werden nicht zufrieden sein, wenn sie Tag und Nacht draußen stehen, sondern sich wohl manchmal eher über den warmen Stall freuen.
Und nun kommen wir zum Thema Decke: Wenn die einen sagen: "Oh Gott das arme Pferde steht da ohne Decke in der Kälte", sagen die anderen ganz stumpf "Das ist Natur". Aber kann man das mit so einfachen Sätzen begründen? Ich denke da muss mehr bedacht werden. Der "Naturreiter" schadet seinem Pferd genauso, wenn er mit fünf Zentimeter langem Winterfell durchs Gelände prescht und das Pferd sich dabei klitschnass schwitzt, wie derjenige, sein Pferd vielleicht ein bisschen zu sehr verhätschelt und dadurch durch das zu frühe Eindecken den Stoffwechsel und den Kreislauf seines Pferdes aus dem Gleichgewicht bringt.
Was ich mit all dem sagen will: Wenn wir das Wildtier Pferd in unsere Welt holen, lebt es definitiv nicht mehr natürlich. Also können wir es auch nicht in manchen Bereichen in ihrer Natur lassen wollen (Beispiel Decke), aber im gleichen Atemzug wieder etwas unnatürliches mit ihm anstellen, wie zum Beispiel das Reiten. Schließlich ist dies langanhaltende starke Belastung in der Natur ebenso wenig üblich, wie das zusätzliche Gewicht durch den Reiter. Jedoch sollten wir dem Pferd trotzdem ein Stück seiner Natur lassen, also gucken, wie viel Natur sich mit der Haustierhaltung des Pferdes vereinen lässt und ich denke dabei ist folgende Farge das Wichtigste: Ist das Pferd zufrieden und glücklich mit dem, was wir ihm bieten? Schließlich sehen die meisten Reiter ihr Pferd als Freund, oft sogar als besten Freund, also sollten wir mit ihm auch umgehen, wie mit einem besten Freund, auch wenn wir die Macht und die Möglichkeit haben ihm alles aufzuzwängen, was uns gefällt.
Ich hoffe das hat zum einen dazu angeregt, sich selbst zu hinterfragen, aber auch anderen gegenüber etwas toleranter zu sein und nicht zu urteilen ohne zu wissen. :)
Eure Alina